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Pfarrgemeinde Leonding-St. Michael
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Predigtimpuls

Lukas 6,17-26 – Saturday Night Spirit 15. Februar 2025

Liebe Gottesdienstgemeinschaft, liebe Jugendliche!

„Im Namen Gottes bitte ich Sie, haben Sie Erbarmen mit den Menschen in unserem Land, die jetzt Angst haben. Die große Mehrheit der Einwanderer sind keine Kriminellen, sie zahlen Steuern und sind gute Nachbarn. Es sind Menschen, die unsere Ernte einbringen, unsere Bürogebäude reinigen, in Geflügelfarmen und Fleischfabriken arbeiten, die nachts in Krankenhäusern Dienst tun. Kinder fürchten, dass ihre Eltern weggebracht werden müssen.“

Wir erinnern uns an jene mutige anglikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde, welche sich im Gottesdienst am Tag der Amtseinführung von US-Präsident Trump in ihrer Predigt direkt an ihn, einen der Machthaber dieser Welt, richtete. Sie sprach zu ihm in aller Ruhe und Klarheit und alle Welt hörte zu.

Ich dachte mir: Wau, die traut sich was, meine Hochachtung.

 

Und ich erinnere mich noch an die Mutter einer damaligen Schulfreundin meiner Tochter: Sie hatte 5 Kinder und immer ein Zimmer für Menschen frei, die für einige Zeit einen Platz zum Wohnen brauchten; sie sammelte Kleidung und Spenden für Menschen in Rumänien und jährlich fuhr sie selber mit einem vollbeladenen Bus zu denen, die darauf warteten.

Sie erzählte mir damals, dass sie bei einem ihrer letzten Besuche bei einer Müllhalde stand und den Menschen vor Ort von der Botschaft Jesu erzählte. Vor vielen Menschen erzählte sie von den Seligpreisungen.

Und ich sagte damals zu ihr – ich habe es nicht vergessen, es sind ca. 20 Jahre her – wie kannst du das den Ärmsten unter den Armen erzählen, denen, die nichts besitzen? Sie sprach von der frohen Botschaft. Für mich damals eine Provokation.

Und heute höre ich von arbeitssuchenden Menschen, ganz junge Menschen, Ausbildungsabbrecher:innen, alleinerziehende Mütter, Geflüchtete und Ältere, die sich nur schwer in eine Arbeit vermitteln lassen.

Armut wird gerne versteckt. Niemand will arm sein, wenn man es aber ist, will man das nicht unbedingt zeigen. Armut bleibt gerne im Verborgenen.

 

Und gleichzeitig frage ich mich, was ist mit der inneren Armut, dem Unglücklichsein, der Einsamkeit? Auf die Frage: Wie geht es dir, kommt schnell die Antwort: Mir geht es gut. Wie’s drinnen aussieht, geht keinen was an. Hauptsache die Fassade wird bewahrt.

 

Im Evangelium, in der „Feldrede“ bei Lukas, steht Jesus nicht auf einem Berg, wie bei der Bergpredigt im Matthäus-Evangelium, sondern auf Augenhöhe bei seinen Jüngern und vielen Menschen, dort schaut Jesus hinter die Fassaden. „Selig die Armen! Euch gehört das Reich Gottes!“ Merkwürdige Worte Jesu. Den Armen gehört doch etwas, nämlich das Reich Gottes.

Wir müssen gar nicht so tun, als wären wir gut dran und gut drauf. Wir dürfen ehrlich sein. Gott steht zu uns, nicht, weil wir so toll und gut sind, sondern weil er gut ist.

 

Selig, die ihr jetzt hungert. Ihr werdet satt werden. Auch dieses Wort kann uns Mut machen. Hunger kann heißen: Sehnsucht, Sehnsucht nach Zuwendung und Geborgenheit, ja oft nur nach einem guten Wort, nach kleinen Zeichen des Wohlwollens. Jesus sagt: „Ihr werdet satt werden.“ Kein leeres Versprechen. In Gott kommt unsere Sehnsucht zur Ruhe.

 

„Selig, die ihr jetzt weint, ihr werdet lachen.“ Wenn jetzt Enttäuschungen, Verletzungen und Trauer uns zum Weinen bringen, dann unterdrücken wir sie nicht. Aber sind wir offen für die Spuren der Hoffnung, für die Freude, für das Lachen, das auch da ist. Solange wir hinter einer Maske leben, verwenden wir viel Kraft darauf, ein Bild von uns zu zeigen, dass wir gar nicht sind. Jesus spricht uns zu, wir brauchen uns und den anderen nichts vorzumachen. Gott können wir sowieso nicht belügen.

 

Wohlgemerkt: Nicht die Armut erklärt Jesus zum Ideal, nicht den Hunger und nicht die Trauer. Das wäre zynisch, die dunklen Seiten des Lebens schönzureden und hell zu streichen, das wäre zynisch. Jesus preist die Armen und Trauernden selig – also nicht die Zustände, sondern die Menschen, die davon betroffen sind. Die wunden Stellen und die Narben sind nicht das dicke Fell, mit dem wir uns panzern und abschirmen. Sie sind im Gegenteil die Stellen, wo das Leben bei uns anklopft und Neues bei uns in Gang kommen kann, ein Wachsen und Reifen und die Hoffnung, dass Gott alle Tränen abwischen wird.

 

In scharfem Kontrast zu diesen Seligpreisungen stehen die Weherufe. Wehe den Reichen und Satten und immer nur Spaßhaben und immer nur mit Beifall und Applaus Bedachten auf der Siegerspur!

Jesus fragt: Welchen Weg wollt ihr gehen? Passt auf, dass euer Besitz nicht zur inneren Leere und Langeweile führt, dass euer Sattsein euch nicht abstumpfen lässt, dass ihr vom Beifall der anderen nicht abhängig werdet und euch selbst verliert, dass euch die Zukunft der Menschen, die Würde der Menschen und die Umwelt egal sind.

 

Was kann ich dafür tun?

Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass Menschen in Armut leben, während andere im Überfluss leben. Wir können nicht wegsehen. Christlicher Glaube bedeutet, sich für Gerechtigkeit einzusetzen – sei es durch politisches Engagement, soziale Arbeit oder einfach dadurch, dass wir achtsam mit anderen umgehen. Wir vertrösten nicht auf die Zukunft, sondern sehen es als eine Aufforderung an uns, das Leid anderer ernst zu nehmen.

Wer sich für Gerechtigkeit einsetzt, stößt oft auf Widerstand. Wahres Glück kommt nicht durch Anpassung an ungerechte Systeme, sondern durch den Mut, für das Richtige einzutreten – auch wenn es unbequem ist.

 

Die Seligpreisungen sind kein romantischer Traum, sondern eine Revolution.

Ganz konkret wurden die Seligpreisungen gelebt von Franz von Assisi, Martin Luther King, Mahatma Gandhi, Oscar Romero, Mutter Teresa, Dietrich Bonhoeffer, der Bischöfin Budde, der Mutter von Miriams Schulfreundin und von uns Christinnen und Christen, überall dort, wo wir leben, wo wir uns berühren lassen, in unserer Armut, unserem Hunger, unserer Traurigkeit, dort schenken wir Hoffnung. Danke!

Renate Moser
 

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Lukas 6,17-26

Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

Er richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.

Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. / Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.

Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten.

Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.

Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.


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