„Lehrgeld“ für die Lehre
Laut Wikipedia:
Das Lehrgeld ist ein Entgelt, das der Lehrling oder seine Erziehungsberechtigten an einen Meister als Ausgleich für die Ausbildungsleistung, die Unterkunft und die Verpflegung zahlen musste.
Heute ist ein Lehrgeld in den meisten Staaten der EU unzulässig. Es wird im Gegenteil dem Lehrling eine Ausbildungsvergütung gezahlt. Auch wenn das Lehrgeld im engeren Sinne (Duales Ausbildungssystem) nicht mehr erhoben wird, gibt es eine Reihe von Berufsfeldern (z. B. Piloten), in denen der Schüler die Kosten der Ausbildung selbst trägt.
Projekthinführung:
Über 25% der Jugendlichen sind in der Heimatdiözese (Awka) von Kaplan Didacus Ilo arbeitslos. Das Problem ist dabei nicht primär, Arbeit zu finden, sondern die erforderliche Berufsqualifizierung zu erwerben.
Ziel: Jugendliche finden Arbeit in einem Handwerksberuf, oder einem Dienstleistungsberuf
Problem: In Nigeria gibt es keine Lehrlingsausbildung durch Firma und Berufsschule
Lösung: Berufsausbildungszentrum, wie von den Salesianern Don Bosco entwickelt und betrieben
Das Projekt im Detail:
Die Diözese Awka betreibt seit 2013/2014 in Neni ein Ausbildungszentrum, in dem die vier Berufe SchneiderIn, BäckerIn, SekretärIn und Koch/KellnerIn erlernt werden können. Es könnten ca. 300 Jugendliche unterrichtet und ausgebildet werden. Derzeit wird es von 130 Jugendlichen besucht.
Die Jugendlichen kommen aus einem Umkreis von 30 - 40 km. Die Frauen wohnen in einem Lehrlingsheim (Hostel), das dem Zentrum angeschlossen ist. Die jungen Männer sind privat in der Umgebung untergebracht.
Die Ausbildung erfolgt in einem Theorie / Praxismodel, am ehestens bei uns vergleichbar mit einer HTL. Für die Ausbildung in diesen einfachen Berufen genügen zwei Jahre, wie den Salesianern Don Bosco.
Der theoretische Unterricht erfolgt in der Schule am Zentrumsstandort. Die Praxis differiert je nach Beruf:
BäckerIn: Dem Ausbildungszentrum ist eine Bäckerei für die Umgebung angeschlossen. Hier erhalten die Jugendlichen die Praxiserfahrung.
SchneiderIn: In der Schule sind die erforderlichen Nähmaschinen vorhanden. Hier fertigen die SchülerInnen Kleidung für sich und für Kleinaufträge der Schule und privat. Die Damenschneiderei wird zumeist von Frauen, die Herrenschneiderei von Männern ausgeübt.
SekretärIn: Die erworbenen Computerkenntnisse (Word, Excel, Datenbank, Layout, Homepage) werden für das Ausbildungszentrum genutzt.
Koch/KellnerIn, Hauswirtschaft, Hotelmanagement: Für Schule und Hostel wird eine Küche für die Mittagsmahlzeit betrieben, in der die Jugendlichen arbeiten.
Die Berufschancen nach Abschluss der Ausbildung liegen über 90%. Die SchneiderInnen machen sich nach einer kurzen Zeit in einem Kleinbetrieb und dem Gelderwerb für den Kauf einer Nähmaschine meist selbständig. Bei den BäckerInnen ist es ähnlich.
Die Koch/KellnerInnen haben in der Regel beim Abschluss bereits einen Arbeitsplatz, weil die Hotels im Ausbildungszentrum vorstellig werden. Die SekretärInnen haben ebenfalls gute Berufsaussichten da die Arbeitgeber seltenst Computerkenntnisse haben.
Das „Lehrgeld“:
Die Kosten für einen Ausbildungsplatz für Schule, Lehrer, Hostel, Essen, Materialien betragen á Monat € 50,- Im Jahr € 500,-
Dieses Geld ist in den Familien der einfachen Bevölkerungsschicht nicht vorhanden; schon gar nicht für mehrere Kinder. Eltern, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder zum Studium.
Mit Ihrer Spende helfen Sie einem Lehrling, das Lehrgeld zu zahlen! Danke!